Yonder, 2009

Emilia Forstreuter (Berlin)
Material 2D/3D Animation, HD 720p
Maße 3:29 min

“The idea for Yonder originates in the interest of the complexity and simplicity of the world we live in. Simply put, our complex world is created out of seemingly basic modules – cells – which are then repeated and combined to build up complex organisms and structures.
This principle I have adopted in the creation of Yonder. By repeating simple forms I wanted to build a world with its own shapes and organisms. Basic movements extracted from nature shall give the shapes a living feeling. The goal was to create an alternate world that seems foreign yet at the same time familiar.“,
Emilia Forstreuter

Der Kurzfilm Yonder (engl. = jenes dort drüben) von Emilia Forstreuter (Director / Animator / Designer) entführt uns in fremde Welten, die zugleich vertraut wirken. Ein abstrakter Vogelschwarm fliegt über ein vom Wind rauschendes düsteres Pflanzenmeer in die Tiefsee, in die das Geschehen plötzlich verlagert wird. In der Ferne sind Heissluftballons zu sehen: Luft und Wasser werden zu einer Einheit. Der Vogelschwarm taucht ab und wird zu einem planktonhaften Gewusel. Ein Element aus diesem Schwarm wird kurzzeitig zum Hauptdarsteller, der durch die Unterwasserwelt schwebt. Eine Art fleischfressende Pflanze verwandelt es und spuckt schließlich eine Qualle aus, der weitere Quallen begegnen. Fischschwärme ziehen vorbei. Ein Ornament taucht auf, das wiederum ausschwärmende Existenzen ins Wasser entlässt. Ornamentales wird zu Schwärmen und umgekehrt. Aus einem blütenartigen Wesen entsteht eine Stadtstruktur, die an einen Rummelplatz mit Ballons und Riesenrad erinnert, und uns aus der Vogelperspektive näher gebracht wird. Nochmals fliegt der Schwarm durchs Bild, der aus der Unterwasserwelt auftaucht und wie zu Beginn in einem Pflanzenfeld verschwindet. Erst im Abspann wird der Titel des Films präsent ins Bild gesetzt.

Yonder führt uns in eine phantastische Welt, die den Schwärmen gleich einen Sog entwickelt und in der faszinierende Wandlungen vollzogen werden. Der Film strotzt vor Phantasie und technischer Finesse1 und ist nicht ohne das Sounddesign von Sam Spreckley zu denken, das das Geschehen kongenial begleitet: Geräusche von Wind, Stimmen des Vogelschwarms, das Knarzen der ornamentalen Unterwasserlebewesen und blubberndes Wasser führen zu einem fulminanten Spiel der audiovisuellen Transformationen.

Text: Lisa Steib

1“Yonder is a 2D/3D animation. There are 2D graphics created in Illustrator which are animated in After Effects as well as 2D graphics which are animated in Cinema 4D. There are also 3D graphics created and animated in Cinema 4D. Other great animation tools were Trapcode Echospace for After Effects and Mograph which both suited really well the idea of repetitive forms. As a compositing software I used After Effects.“, Emilia Forstreuter, http://www.emiliaforstreuter.de/yonder_about.html, 16.03.2022.