No Sheep

No Sheep, 2011

Christian Perdix (New York City)
Material Öl auf Leinwand
Maße 18 x 23 cm

No Sheep spielt mit der visuellen Verwandtschaft zwischen Schaf und Wolke. Schäfchenwolken haben bereits im Namen eine niedliche Dimension, die sie von tosenden Gewitterwolken unterscheidet. Wolken sind in der (Kunst-)Geschichte eine sich wandelnde Größe:

„Die Wolken, wie überhaupt das Atmosphärische, sind seit der Frühen Neuzeit nicht mehr dem Regiment der Götter unterstellt, sondern sie sind natürliche Phänomene der Luft in Interaktion mit Wasser, Erde und Feuer. Um 1800 werden die Wolkenbildungen, ihre Formen und Aktivitäten (Regen, Hagel, Schnee, Gewitter, Regenbogen) im Modell eines gewaltigen Kreislaufs gedacht, der die Wärme und Kälte des Klimas, des lokalen Wetters wie auch den Wassertransport durch die Luft reguliert. […] Immer mehr verstehen wir, dass das Flüchtigste aller Elementarphänomene den größten Beitrag zur Stabilität des Klimas und damit des Lebens liefert.“1, so Hartmut Böhme.

No Sheep ist eine liebliche Wolke, die vor einem blasslila Hintergrund keinerlei Bedrohung suggeriert. Sie ist ein hoffnungsvolles Wölkchen. Bei der Betrachtung von No Sheep lässt es sich Träumen und Schwelgen. Und doch wissen wir nicht, was die Wolke an Partikeln und Schädlichem in sich tragen könnte oder zu was sie sich noch zusammenbrauen kann.

Text: Lisa Steib

1 Hartmut Böhme, Aussichten der Natur. Naturästhetik in Wechselwirkung von Natur und Kultur, Berlin 2020, S. 68f.