Fig. 6, Levitate; ohne Titel, 2017; 2020

Frank Lippold druckte Mitte der 1990er Jahre seine Holzschnitte letztmalig auf Papier. Seither entstehen auf handelsüblichen Sperrholzplatten Einzelwerke, die von einer komplexen Schlichtheit geprägt sind. Der Vorgang des ins Holz Schnitzens ist von einer Einfachheit der Tätigkeit geleitet, die zugleich Phantasie und Präzision erfordert. Die Platten werden lackiert und nach und nach wird das Bild freigelegt. In den letzten Jahren entstanden dabei von geometrisch angordneten Streifen beherrschte Platten. Sie laden zu Meditation und dem visuellen Spiel mit Oberfläche und Hintergrund ein.

Parallel zu seiner Arbeit als Holzschnitzer malt Frank Lippold heiter wirkende Motive auf Holz. Vögel, Vampire und edle Damen sind darauf zu erleben. Auch Wortspiele lassen sich in seinem Werk entdecken. Dabei schimmert der Humor des Künstlers durch das Gesamtwerk, dass von einer Strukturiertheit bestimmt wird, die von den letzten Bildern ausgeht: Frank Lippold nähert sich nach eigener Aussage den ersten Bildern in seinem Werk an, von Jahr zu Jahr.

Die Gestaltungselemente „Vorgang“, „Medium“, „Motiv“ und „Geometrie“ werden von Frank Lippold in ein trickreiches, geheimnisvolles Zusammenspiel gebracht. Seine Bilder machen dabei nicht mehr aus sich als sie sind: starke Einzelwerke, die im Zusammenhang mit seinem Gesamtwerk einen Kosmos bilden, der von großer Eigenständigkeit und bemerkenswertem Handwerk erzählt.